Hermetische Prinzipien

Sieben Hermetische Prinzipien prägen nach esoterischer Lehre die universelle Schöpfung. Benannt sind sie nach Hermes Trismegistos, den »dreimal Großen«:

1. Das Prinzip der Geistigkeit

Das Universum ist in den grundlegenden Erscheinungsformen des Seins (Energie oder Materie beziehungsweise in den Yoga-Lehren »Prana« und »Akasha«) eine Schöpfung des Geistes. Das Prinzip der Geistigkeit ermöglicht es dem Menschen, die Gesetze der Schöpfung zu verstehen (mantisch, medial) und sie anzuwenden (mental, magisch). Die feinstofflichen, nicht oder schwer wahrnehmbaren Energien geben die Impulse, nach denen sich die grobstofflichen (materiellen) verhalten. Die feinere Energie (Geist) regt die gröbere Energie (Materie) an, sie ist primordial.

2. Das Prinzip der Entsprechung – »Wie oben, so unten; wie unten, so oben.«

Dasjenige, welches unten ist, ist gleich demjenigen, welches oben ist: Und dasjenige, welches oben ist, ist gleich demjenigen, welches unten ist, um zu vollbringen die Wunderwerke eines einzigen Dinges.

Die Ebenen und Erscheinungsformen des Seins sind nach derselben Struktur geschaffen – auch die Ebenen, die unserem normalen Bewusstsein in der Regel unzugänglich sind. Es kann von einem auf das andere geschlossen werden. Beispielsweise erkennen wir die universell wirkenden Kräfte durch die Betrachtung ihrer Funktion hier auf der Erde.

3. Das Prinzip der Schwingung

Die Schöpfung entfaltet sich. Sie ist in Bewegung, nicht in der Ruhe. Nur die Eins (der Eine, Gott) ruht in sich. Die dichte Materie ruht nur scheinbar; sie unterliegt ständigen Wandlungsimpulsen. Auch ein Mensch, der in sich ruht, ist in spezifischer Bewegung, und sowohl der Geist als auch sein Körper sind (wirkende, auslösende) Schwingung.

4. Das Prinzip der Polarität

Ausgehend von der grundlegenden Polarität von Eins und Zwei oder Yin und Yang, gilt: Alles ist zweifach, alles hat zwei Pole, alles besteht aus einem Paar von Gegensätzlichkeiten. Zugleich aber stehen alle (scheinbaren) Widersprüche im Einklang miteinander: Gleich und ungleich ist dasselbe. Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad. Extreme berühren sich jedoch, alle Wahrheiten sind nur »halbe« Wahrheiten. Ein Beispiel dafür: Hitze und Kälte sind subjektiv empfundene Extreme eines Temperaturkontinuums.

5. Das Prinzip des Rhythmus

In jeder Schwingung und Bewegung wirken Polaritäten. Sie unterliegen Rhythmen. Stillstand wäre das Ende der sich entfaltenden Schöpfung. Der Ausgleich zwischen allem ist Eins, die Rückkehr in den Ursprung. In der stets bewegten Schöpfung zwischen Eins und Zwei bringt hingegen nur der Rhythmus Ausgleich. Leben ist steter Rhythmus (Puls, Atmung).

6. Das Prinzip von Ursache und Wirkung

Jede Ursache hat eine Wirkung, jede Wirkung eine Ursache. Alles geschieht gesetzmäßig. Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Naturgesetz, eine unbekannte Regel. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber alles unterliegt dem (Einen) Gesetz. Nur der Wille hat schöpfende Wirkung. Nichts ist, was ungewollt ist. Denn auch fehlender, unartikulierter Wille zeigt Wirkung. Wir können nicht nicht handeln. Wir können nicht nicht kommunizieren. Die Frage ist, wie bewusst wir dies tun.

7. Das Prinzip des Geschlechts

»Geschlecht« offenbart sich auf allen Ebenen. Gemeint sind Yin und Yang als Grundpolarität (zum Beispiel als Qualitäten der Lebensenergie). Der Wechsel zwischen dieser Form der Polarität, ihr Zusammenspiel begründet das »Betriebsprinzip« des Schöpfungsprozesses, Leben ist nur, wo Yin ist und Yang.

Diesen grundlegenden universellen Strukturkräften entsprechen auch die 7 Ur-Qualitäten der Geomantie.

 

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